In die Realität (Deutsch, Teil 1/4)

Es war ein normaler Freitag Nachmittag, ein Teenager machte sich auf den weg nach Hause. Dabei hatte er ständig ein Wort im Kopf gehabt "KurtzPel". Seine Freunde sprachen schon den ganzen Tag darüber, Grund dafür war das erscheinen des Spiels in Europa.
Doch ein kleines Detail hat im Teenager das Interesse geweckt. Seine Freunde sprachen von einer Charakter Erstellung, die nicht nur auf den Kopf fokussiert war, sondern auch auf den Körper des Charakters wert legte. Neben dem Interesse des Teenagers für das Spiel selbst war der Teenager vor allem neugierig auf die Charaktererstellung. Er wollte seiner Kreativität endlich die Mittel bereitstellen, nach denen er sich schon immer gesehnt hat.

Zuhause angekommen fing er gleich an sich einen Laptop zu suchen und diesen für das Spiel vorzubereiten. Nach stressgeplagten drei Stunden war es vollendet. Ohne zu zögern öffnete der Teenager das Spiel und stürzte sich gleich an seinen Charakter. Zuerst wurde ihm ein weiblicher Charakter bereitgestellt, das Geschlecht wechselte er ohne zu zögern. Der zufällig generierte Junge sah ok aus aber der Teenager wusste das er das besser kann.
Nach wenigen Minuten wurde aus seinem Charakter ein großer, muskelbepackter und vor allem gut aussehender Jugendliche im Anime anstrich.

Der Teenager starrte einige Sekunden auf den Bildschirm um seine 'sexy Creation' zu bewundern. Es war fast geschafft, es musste nur noch ein Name ausgesucht werden, doch auf einmal... stürzte der Server ab... der Teenager erinnerte sich an die Worte seiner Freunde. Sie sprachen nicht von dem erscheinen des Spiels in Europa, sondern von einem Update dass Zugriff auf die anderen Server ermöglichen sollte.
Der Teenager war Fassungslos. Sein Meisterwerk war futsch... er hatte noch nicht einmal die Chance gehabt ein einzigen Screenshot zu machen.

Doch auf einmal passierte etwas seltsames. Anstatt weiterhin das Update zu installieren machte der Computer einen Neustart. Als die Pixel wieder angingen erschien das Logo des Spiels. Kein Hersteller-Logo, kein Windows-Logo, nur das KurtzPel logo erschien. Als das Spiel wieder einsatzbereit war fiel dem Teenager sofort etwas auf. Das Spiel war grafisch deutlich schärfer als bevor und die Texturen waren auch deutlich besser. Als der Teenager die Schaltfläche "Mit der Charaktererstellung fortfahren" sah fiel ihm ein Stein vom Herzen.
Der Charakter sah jetzt sogar noch besser aus als zuvor. Der Teenager drückte den Knopf zum anhören der Charakterstimme um diese auch einmal zu hören (er hatte auch dazu keine Chance gehabt). Doch anstelle einer englischen Stimme die einen vorgesprochenen Satz sprach kamen die Worte "Froh mich zu sehen, Meister?" aus dem Mund des Charakters.

Der Teenager war zuerst verwirt von diesem Satz. Wieso sollte der Charakter im Spiel mit ihm reden? "Vielleicht hab ich mir das nur eingebildet?", dachte er. Um auf Nummer sicher zu gehen drückte der Teenager erneut auf die Taste. Diesmal sprach der Charakter überhaupt nicht. "Muss ich mir doch wohl nur eingebildet haben", dachte sich der Teenager und machte sich Gedanken für einen passenden Namen.
Doch bevor der Teenager auf den Bildschirm mit dem Namensfeld gelangen konnte wurde seine Maus Bewegung durch den Charakter gestört, der Charakter sprintete immer näher an den Bildschirm und hielt den Curser fest. "Wart mal, das ist doch kein Grund zum Überstürzen, Meister. Ich hab mir bloß einen kleinen Scherz erlaubt, du hättest mal dein Gesicht sehen müssen!", sagte der Charakter und fing an zu Lachen.

Der Teenager ist Sprachlos. Wie ein Reflex klappte er den Laptop zu. Hunderte fragen bauten sich im Kopf des Teenagers zusammen:
Ist das ein schlechter Witz meiner Freunde? ist KurtzPel nur ein mühevoll erstellter Aprilscherz?
Wieso hat sich das Spiel sofort geöffnet? Wurde ich gehackt?

In diesem Moment begann die Stimme erneut zu sprechen: "Ich wollt dir keine Angst machen, Meister, ich wollte dich doch bloß überraschen!" Der Teenager holt tief Luft und klappt den Laptop wieder auf. "Ist das ein Scherz?", fragte der Teenager. Obwohl er deutlich bessere Fragen im Kopf hatte war ausgerechnet diese seine gestellte Frage.

"Natürlich nicht, Meister! Wieso sollte ich meinen eigenen Meister verarschen? Ist ja nicht so als ob ich das nötig hätte, ein Blick in den Spiegel tut's auch", antwortete die zweidimensionale Figur. Diese Antwort erinnert den Teenager an den Beginn der Charaktererstellung, da wurde über den Charakter der Figur entschieden. Ein sarkastische "Ha Ha..." war die erste Reaktion des Teenagers.
Doch dann fragte er: "Wieso nennst du mich 'Meister'?" Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand, trotzdem fragte der Teenager.

"Ist das dein ernst?", fragte der Charakter in einem spielerischen ton als würde er den Teenager aufziehen wollen, "Du hast mich erschaffen also bist du mein Meister."
"Ich bin also der Meister von diesem super gut aussehenden Jungen... wenn nicht gleich göttlich!", dachte sich der Teenager. Doch schnell steht ihm eine enttäuschende Mine ins Gesicht geschrieben. "Freust du dich nicht?", fragte der Charakter verwundert.
"Es ist nur so...", fing der Teenager an, "... du bist nur ein Charakter in einem Videospiel."

Der Charakter dachte kurz darüber nach und es stimmt. Es ist zum kotzen gefangen in einem Spiel zu sein. Doch dann hatte der Charakter eine Idee.
"Zumindest kannst du mich auf diesem Bildschirm sogar noch mehr genießen, Meister!", entgegnete der Charakter mit einem riesen Grinsen. "Genaugenommen bin ich das Spiel, also kann ich es auch verändern!"

Der Charakter begab sich wieder hinter, wo er normalerweise stehen sollte und machte anschließend ein paar Schritte nach rechts, wo die Balken waren. Er packte sie und zog sie in die Mitte des Bildschirms. "Und damit es einfacher ist mach ich noch einen "Automatisch anpassen" Slider.
Der Teenager sprang auf und sah sich die neuen Einstellungen an. Alle gingen über 100% und es wurden immer mehr Optionen eingefügt. Der Teenager macht sich bereit seine neuen Lieblings-Slider zu bewegen, doch bevor er einen davon bewegen konnte sagte der Charakter: "Mach es ganz langsam, genieße jede Sekunde davon."


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